Riester-Rente: Immobilien als Altersvorsorge

Die Riester-Rente bietet nicht nur eine klassische Altersvorsorge, sondern unterstützt auch den Erwerb oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum. Dieses Modell, bekannt als Wohn-Riester, ermöglicht es, staatliche Förderungen in die Finanzierung des Eigenheims einzubinden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Wohn-Riester funktioniert, welche Vorteile es bietet und worauf Sie achten sollten.

Die eigene Immobilie gilt als eine der sichersten Formen der Altersvorsorge. Mit Wohn-Riester können Sie staatliche Zulagen und Steuervorteile nutzen, um den Traum vom Eigenheim zu realisieren und gleichzeitig für das Alter vorzusorgen. Doch wie genau funktioniert dieses Modell, und für wen ist es geeignet?

Was ist Wohn-Riester?

Wohn-Riester, offiziell als "Eigenheimrente" bezeichnet, ist eine Erweiterung der Riester-Förderung auf selbstgenutztes Wohneigentum. Seit 2008 können Sparer die staatlichen Zulagen und Steuervorteile nicht nur für klassische Riester-Verträge, sondern auch für den Kauf, Bau oder die Entschuldung einer selbstgenutzten Immobilie verwenden.

Wie funktioniert Wohn-Riester?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wohn-Riester zu nutzen:

Direkte Tilgung eines Darlehens: Sie nehmen ein Darlehen für den Kauf oder Bau einer Immobilie auf und verwenden die Riester-Zulagen sowie eigene Beiträge zur Tilgung des Kredits.
Bausparvertrag: Sie schließen einen Riester-geförderten Bausparvertrag ab. Nach der Ansparphase nutzen Sie das Guthaben und das Bauspardarlehen für die Immobilienfinanzierung.
Entnahme aus bestehendem Riester-Vertrag: Sie entnehmen Kapital aus einem bestehenden Riester-Vertrag, um es in die Immobilie zu investieren.

Wichtig ist, dass die Immobilie selbst genutzt wird und sich innerhalb der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraums befindet.

Vorteile von Wohn-Riester

Staatliche Zulagen: Sie erhalten die gleichen Zulagen wie bei klassischen Riester-Verträgen, darunter die Grundzulage und gegebenenfalls Kinderzulagen.
Steuervorteile: Beiträge können bis zu einem Höchstbetrag von 2.100 Euro jährlich als Sonderausgaben geltend gemacht werden.
Schnellere Entschuldung: Durch die Einbindung der Zulagen und Steuervorteile können Sie Ihr Darlehen schneller tilgen und somit früher schuldenfrei sein.

Nachteile und Besonderheiten

Nachgelagerte Besteuerung: Die erhaltenen Zulagen und Steuervorteile werden in einem fiktiven Wohnförderkonto erfasst und müssen im Rentenalter versteuert werden.
Bindung an die Immobilie: Verkaufen Sie die Immobilie oder nutzen Sie sie nicht mehr selbst, kann dies als "schädliche Verwendung" gelten, was zur Rückzahlung der Förderungen führen kann.
Komplexität: Die Regelungen rund um Wohn-Riester sind komplex und erfordern eine sorgfältige Planung und Beratung.

Für wen ist Wohn-Riester geeignet?

Wohn-Riester eignet sich für Personen, die planen, eine selbstgenutzte Immobilie zu erwerben oder zu bauen und dabei von staatlichen Förderungen profitieren möchten. Besonders Familien mit Kindern können durch die zusätzlichen Kinderzulagen profitieren. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Lebensumstände und Pläne zu berücksichtigen und eine ausführliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

Fazit:

Wohn-Riester bietet eine attraktive Möglichkeit, den Erwerb oder Bau einer selbstgenutzten Immobilie mit staatlicher Unterstützung zu realisieren und gleichzeitig für das Alter vorzusorgen. Die Kombination aus Zulagen, Steuervorteilen und der Möglichkeit zur schnelleren Entschuldung macht dieses Modell besonders interessant. Allerdings sollten die individuellen Voraussetzungen und Pläne sorgfältig geprüft werden, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

Hinweis:

Gesetzliche Regelungen können sich im Laufe der Zeit ändern. Es empfohlen, sich regelmäßig bei der zuständigen Behörde oder einem Finanz- und Versicherungsberater zu informieren, um sicherzustellen, dass Sie die aktuellen Bestimmungen und Fördermöglichkeiten optimal nutzen.