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Private Pflegeversicherung: Warum ist sie eine sinnvolle Ergänzung ?

  • Autorenbild: Giancarlo Di Dino
    Giancarlo Di Dino
  • 17. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet eine Grundabsicherung im Pflegefall, reicht jedoch oft nicht aus, um alle anfallenden Pflegekosten zu decken. Eine private Pflegeversicherung kann helfen, diese Lücken zu schließen und die finanzielle Belastung zu minimieren.



In Deutschland stellt die gesetzliche Pflegeversicherung eine Grundabsicherung dar, die Pflegebedürftigen im Ernstfall Unterstützung bietet. Allerdings deckt sie nur einen Teil der tatsächlich entstehenden Pflegekosten. Besonders bei stationärer Pflege oder einem hohen Pflegebedarf entstehen schnell große Versorgungslücken, die zu erheblichen finanziellen Belastungen für Betroffene und deren Familien führen können. Eine private Pflegeversicherung bietet hier eine sinnvolle Ergänzung, indem sie diese Lücken schließt und somit für eine umfassendere Absicherung sorgt.



Was deckt die gesetzliche Pflegeversicherung ab – und was nicht?

Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt lediglich einen Teil der Kosten, die im Pflegefall anfallen. Je nach Pflegegrad werden Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Zuschüsse für stationäre Pflege angeboten. Doch besonders bei stationärer Pflege müssen Betroffene zusätzlich hohe Eigenanteile für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten tragen. Diese Kosten können schnell mehrere tausend Euro im Monat erreichen. Auch bei der häuslichen Pflege reicht die finanzielle Unterstützung oft nicht aus, um alle anfallenden Ausgaben abzudecken​.



Wie schließt die private Pflegeversicherung die Lücken?

Eine private Pflegeversicherung kann diese finanziellen Lücken schließen, indem sie zusätzliche Leistungen bietet, die individuell auf den Bedarf des Versicherten zugeschnitten sind. Dabei gibt es verschiedene Arten der privaten Pflegeversicherung, die unterschiedliche Vorteile bieten:


  • Pflegetagegeldversicherung: Diese Versicherung zahlt im Pflegefall einen festen Betrag pro Tag, der flexibel genutzt werden kann – sowohl für ambulante als auch für stationäre Pflege. Das Pflegetagegeld kann zur Deckung von Pflegekosten oder auch zur Unterstützung pflegender Angehöriger verwendet werden.

  • Pflege-Bahr: Die staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung ist eine günstige Möglichkeit, sich zusätzlich abzusichern. Der Pflege-Bahr ist besonders für Menschen mit Vorerkrankungen interessant, da er ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden kann.

  • Pflegerentenversicherung: Hierbei handelt es sich um eine kapitalgedeckte Versicherung, die im Pflegefall eine lebenslange Rente auszahlt, die zur Deckung der Pflegekosten verwendet werden kann. Diese Versicherung bietet eine langfristige finanzielle Absicherung, ist jedoch meist teurer als andere Varianten​.



Beispiel - Wie private Pflegeversicherungen helfen können:

Frau Maier, 68 Jahre alt, wurde in Pflegegrad 4 eingestuft und lebt in einem Pflegeheim. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt zwar einen Teil der Pflegekosten, jedoch muss Frau Maier monatlich 2.000 Euro an Eigenanteilen für Unterkunft, Verpflegung und zusätzliche Pflegeleistungen aufbringen. Dank ihrer privaten Pflegetagegeldversicherung erhält sie jeden Monat 50 Euro pro Tag, was ihr insgesamt 1.500 Euro einbringt und die finanziellen Belastungen erheblich mindert. Ohne diese zusätzliche Vorsorge müsste sie einen Großteil der Kosten aus ihrem eigenen Vermögen bestreiten.



Für wen ist eine private Pflegeversicherung sinnvoll?

Eine private Pflegeversicherung ist besonders für Menschen sinnvoll, die sich frühzeitig gegen hohe Pflegekosten absichern möchten. Sie bietet finanzielle Sicherheit und schützt vor hohen Eigenanteilen, die bei der Pflege, besonders in Pflegeheimen, entstehen können. Besonders lohnend ist der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung für Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, da die Beiträge zu diesem Zeitpunkt noch niedrig sind und die Wahrscheinlichkeit, dass Vorerkrankungen den Abschluss erschweren, gering ist​.



Fazit:

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die vollen Pflegekosten zu decken – insbesondere bei der stationären Pflege entstehen schnell hohe Eigenanteile. Eine private Pflegeversicherung bietet eine sinnvolle Ergänzung, indem sie Versorgungslücken schließt und somit für eine umfassendere Absicherung sorgt. Wer frühzeitig eine private Pflegezusatzversicherung abschließt, kann sich vor den hohen finanziellen Belastungen im Pflegefall schützen und sich und seine Familie entlasten.

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